Stunde der Gartenvögel

bundesweite Vogelzählaktion

Gimpel Dompfaff NABU
Gimpel (Pyrrhula pyrrhula) - Foto: Tom Dove

Seit 2004 rufen der NABU und sein bayrischer Partner Landesbund für Vogelschutz zum alljährlichen Vögel zählen auf. Die Aktion soll Spaß machen und begeistern.

Ziel der Stunde der Gartenvögel ist es auch, ein möglichst genaues Bild der Vogelwelt in unseren Städten und Dörfern zu erhalten. Dabei geht es nicht um exakte Bestandszahlen aller Vögel, sondern vielmehr darum, Häufigkeiten und Trends von Populationen zu ermitteln. Damit dies repräsentativ ist, sollen die Populationsdaten über mehrere Jahre verglichen werden. So werden neue Kenntnisse zur Entwicklung einzelner Vogelarten sowie zu regionalen Unterschieden gewonnen.

Je größer die Teilnehmerzahl ist, desto wertvoller werden die Ergebnisse. Helfen auch Sie mit, schleichende Veränderungen in der Vogelwelt festzustellen.

 

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Die Ergebnisse 2022

Das Endergebnis der diesjährigen „Stunde der Gartenvögel“ steht fest. „Wir haben inzwischen alle Meldungen ausgewertet und können nun das Endergebnis der Vogelzählung bekannt geben“, freut sich Leonie Jordan von der NABU Regionalgeschäftsstelle Weser-Mitte. Das Spitzenfeld ist wenig spektakulär; dennoch gibt es einige Veränderungen zu den Vorjahren.

 

Auf den ersten drei Plätzen liegen in der Region Weser-Mitte, zu der die Landkreise Diepholz, der Heidekreis, Nienburg und Verden gehören, Haussperling (6,37 Tiere pro Garten), Amsel (3,46) und Star (2,98), gefolgt von Kohlmeise (2,86) und Blaumeise (2,36) auf den Plätzen vier und fünf. Der zum ersten Mal öffentlich gewählte Vogel des Jahres im Jahr 2021, das Rotkehlchen, fliegt auf Platz 13 und schneidet damit etwas schlechter ab als im Vorjahr. Die Top Fünf bundesweit sind ähnlich mit den Platzierungen in der Region. Der einzige Unterschied besteht darin, dass bei uns der Star vor der Kohlmeise platziert ist. Dies ist eine erfreuliche Überraschung, da dessen Bestände infolge des Verschwindens von Wiesen und Weiden, in denen der Star seine Nahrung findet, seit Jahren rückläufig sind“, so Leonie Jordan.

 

Besonders auffällig in diesem Jahr sind die Zahlen für die Nachtigall. Im Vergleich zu den letzten Jahren wurde die Nachtigall deutlich häufiger gesichtet. Konkret erzielt sie bundesweit ein Plus an Sichtungen von 114 Prozent; in der Region sogar ein Plus von 257 Prozent. Die Nachtigallen waren in diesem Jahr etwa eine Woche früher aus ihren Winterquartieren in Afrika zurück als im letzten Jahr. Entsprechend früher startete auch die Balz- und Brutaktivität. „Die Stunde der Gartenvögel ist in diesem Jahr offenbar in die Phase der größten Balzaktivität der Nachtigall gefallen. Viele Männchen waren noch auf der Suche nach einer Partnerin. Daher konnten so viele der variantenreichen und ausdauernden Sänger am zweiten Maiwochenende gehört und gesehen werden“, erklärt Leonie Jordan. Dass die Nachtigall in diesem Jahr so häufig zu sehen und vor allem noch mehr zu hören war, freut die Ornithologen des NABU besonders. „Nachtigallen gehören zu den wenigen Langstreckenziehern, die im Bestand zunehmen“, sagt die NABU-Mitarbeiterin. „Laut Nationalem Vogelschutzbericht hat sich ihre Anzahl allein zwischen 2004 und 2016 um 26 Prozent erhöht.

 

Auch Mauersegler, Mehlschwalben und Rauchschwalben konnten in diesem Jahr insbesondere in ganz Niedersachsen deutlich häufiger gesichtet werden. „Das liegt sicher auch an der stabilen Hochdruckwetterlage mit schönem Wetter am Zählwochenende, die eine Beobachtung dieser Tiere leichter machte“, nimmt Leonie Jordan an.

 

Hinsichtlich der Teilnehmendenanzahl ist jedoch ein Rückgang zu verzeichnen: In der Region haben in diesem Jahr 670 Vogelfreunde vom 13. bis 15. Mai an der Mitmachaktion teilgenommen und aus über 400 Gärten und Parks 17.188 Vögel gemeldet. Bundesweit haben sich fast 67.000 Menschen beteiligt. Insgesamt wurden über 1,6 Millionen Vögel gezählt. „Die Rekord-Teilnahme während der vergangenen zwei Jahre konnte leider nicht erreicht werden. Dies hängt sicherlich mit dem guten Wetter und den wegfallenden Einschränkungen der letzten zwei Jahre zusammen“, vermutet Leonie Jordan. „Dennoch besteht nach wie vor ein großes Interesse der Menschen an der natürlichen Vielfalt vor ihrer Haustür.

 

Die „Stunde der Gartenvögel“ ist eine wissenschaftliche Mitmachaktion von NABU und seinem bayerischen Partner LBV (Landesbund für Vogelschutz) und findet seit 2005 jedes Jahr am zweiten Maiwochenende statt. Jeder kann mitmachen und die Vögel zählen, die er oder sie im Laufe einer Stunde sieht oder hört.

 

 

Die Bundesweiten Ergebnisse können Sie hier einsehen.

 

 

unsere Top Ten aus 2022:

 

 

 1. Haussperling
 2. Amsel
 3. Star
 4. Kohlmeise
 5. Blaumeise
 6. Feldsperling
 7. Mehlschwalbe
 8. Ringeltaube
 9. Buchfink
 10. Elster